Tamoko
Hinter Tamoko verbirgt sich ein Bandprojekt des Kölner Jazz-Pianisten Simon Seeberger. Die vierköpfige Band – Trompete, Bass, Schlagzeug und Klavier – nähert sich auf sehr eigenwillige Weise kölschen Klassikern, macht aus den eingängigen Melodien von Evergreens Motive für virtuose, aber immer auch einfühlsame Instrumentalstücke. Mit Hilfe ihrer jazzigen Instrumentation und der kühnen Arrangements von bekannten Hits aus dem Rheinland lassen die vier Musiker einen modernen Sound entstehen, der mal melancholische, mal groovige Züge annimmt. Für den zweiten Teil von „Kölsche Heimat“ verbindet Tamoko die Musik erstmals mit kölschem Gesang. Biggi Wanninger singt das Lied von den „Kleine Saache“, die fürs Heimweh sorgen, wenn man in der Ferne unterwegs ist. Für viele ist das Lied, das Dieter Siemes 1996 für die Bläck Fööss schrieb, eines der schönsten Heimatlieder überhaupt. Die vom Kitsch befreite Neuinterpretation schafft es, die Zerrissenheit zu beschreiben, die sich mit ambivalenten Heimatgefühlen einerseits sowie der Sehnsucht nach Ferne und etwas mehr Distanz andererseits verbindet.