Max Raabe
Der staatlich geprüfte Opernsänger Matthias Otto, so der eigentliche Name von Max Raabe, gilt als die erfolgreichste deutsche Stimme, wenn es um die Interpretation von Chansons und Schlagern aus den 1920er und 30er Jahren geht. 1986 gründete er zusammen mit Freunden das „Palast Orchester“. Wenn er als Solosänger unterwegs ist, wird er meist vom Pianist Christoph Israel begleitet. Zum Repertoire gehören neben den alten Schlagern und Coverversionen älterer Hits auch eigene Titel.
Da die Kölner Musik- und Unterhaltungsszene der 1920er Jahre stark von dem Geschehen im pulsierenden Berlin geprägt war und es viele persönliche Verbindungen in beide Richtungen gab, lag es nahe Max Raabe um einen Beitrag zur siebten Folge von „Kölsche Heimat“ zu bitten, die sich mit der Unterhaltungskunst dieser Zeit befasst. Max Raabe singt einen Schlager, der zum Repertoire des Sängers Paul O’Montis gehörte. Der in Budapest geborene und in Berlin lebende Paul Wendel, so sein bürgerlicher Name, hatte eine faszinierende Kunstfigur erschaffen, die auch bei vielen Gastspielen in Köln Begeisterung auslöste. Mit seiner Verhaftung 1933 bei den Kabarettfestspielen im Kölner Kaiserhof begann die Verfolgung des offen homosexuell lebenden Künstlers. Er starb 1940 im KZ Sachsenhausen.