Bläck Fööss

Sie gelten als die Mutter aller Kölsch-Pop-Bands. Mit ihrem Start – barfuß und in Jeans auf Karnevalssitzungsbühnen – verbindet sich nicht weniger als eine Revolution der kölsch-sprachigen Musik, die bis dahin vor allem von Marsch und Walzer geprägt war. Die Gründungsmitglieder der Bläck Fööss hatten vor 1970 in verschiedenen Kölner Beat- und Rockgruppen gespielt – diese musikalische Prägung nahmen die Fööss mit in ihre ersten Plattenproduktionen. Gleichzeitig öffneten sie mit musikalischen Zitaten und Adaptionen aus anderen Ländern den Blick auf alle möglichen Musikstile aus aller Welt und verbanden diese mit der großen Tradition kölscher Liedkultur. Mit vielen Texten und ihrem Engagement leisteten sie zudem großartige Beiträge zur politischen Diskussionen über Vergangenheit und Zukunft der Kölner Region, sie waren im besten Sinne immer stil- wie meinungsbildend. In den vielen Jahren ihrer Bandgeschichte kooperierten die Bläck Fööss mit zahlreichen verschiedenen Musikern und Bands. So kam es auch zur Kooperation mit Musikern des Buena Vista Social Clubs. Der bis dahin unveröffentlichte Mitschnitt eines kölsch-kubanischen Meiers Kättche findet sich auf der zweiten Folge von „Kölsche Heimat“.
Auch beim dritten Teil sind die Fööss dabei. Bei der Würdigung der Kunst des kölschen Geschichtenerzählens dürfen die Altmeister nicht fehlen. Der Klassiker vom „Rollbrett“ ist nicht nur ein zeitgenössisches Dokument der 1970er Jahre, er belegt auch, dass man „Janz ohne Dom, Rhing un Sonnesching“ – so der Untertitel der dritten Folge von „Kölsche Heimat“ - Evergreens schaffen kann. Die Live-Aufnahme aus der Volksbühne aus dem Jahr 2017 ist gleichfalls ein Zeitdokument, weil sich hier erstmals die neuen, jungen Frontmänner der Bläck Fööss Pit Hupperten und Mirko Bäumer bei einem Konzert der Band präsentieren. Die beiden hatten sich das „Rollbrett“ ausdrücklich gewünscht.
Als es bei der sechsten Folge von „Kölsche Heimat“ um das Thema Liebe gehen sollte, war klar, dass eines der schönsten Liebeslieder der Fööss nicht fehlen durfte. 2016 war ihnen ein Stück gelungen, das die besondere Qualität einer langjährigen Partnerschaft beschreibt, aber durchaus auch übertragbar ist auf das Verhältnis der Band und ihrer Fans: „Schön dat mir noch zosamme sin“. Corona machte eine Neuaufnahme im Bläck Fööss Jubiläumsjahr unmöglich. So findet sich eine Live-Aufnahme von einem Konzert in der Volksbühne am Rudolfplatz aus dem Jahr 2018 auf dem Album.