Künstler

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Alfred Heinen

Der gebürtige Mönchengladbacher, Alfred Heinen, kam als Schauspieler 1900 nach Köln und machte sich schnell auch außerhalb des Rheinlands einen Namen als Varieté-Künstler. Im Schwerthof am Neumarkt betrieb er zudem eine „Künstlerklause“. Trotz seines Erfolgs gibt es nur sehr wenige Zeugnisse seines Schaffens – die Nazi-Diktatur hat sie wie im Falle vieler anderer jüdischer Künstler ausradiert. Mit dieser Originalaufnahme aus dem Jahr 1928 erinnert die siebte Folge von „Kölsche Heimat“ an einen vergessen Unterhaltungskünstler. Sein Stimmungslied „Trink ich am Rhein ein Gläschen Wein“ voller geliebter Klischees von Heimat, Rhein, Wein und „blonden Mägdelein“ ist ein herrliches Schelleck-Zeitdokument mit Anspielungen auf den Box-Champion Max Schmeling oder wenig geschätzte „Völkerbund-Debatten“. Zeilen wie „Ich pfeif‘ auf die Sorgen“ wirken im Rückblick bedrückend, wenn man weiß, dass Heinen, der eigentlich Levy hieß, 1943 von den Nazis im Vernichtungslager Sobibor umgebracht wurde.

Alfred Heinen - Trink ich am Rhein ein Gläschen Wein

Die Originalaufnahme eines herrlichen Stücks voller geliebter Klischees erinnert an einen völlig in Vergessenheit geratenen Unterhalter der Vorkriegszeit.
Musik und Text: Franz Straßmann; Originalaufnahme aus dem Jahr 1929; Verlag: Gerig Hans Musikverlage KG